6. November
Die Hauptsache im Leben ist, keine Angst vor der eigenen
Menschlichkeit zu haben.
Pablo Casals
Überall sind wir von Zwängen umgeben. Wir "sollen" uns im Auto anschnallen. Wir "sollen" nicht weinen. Wir "sollen" zu unseren Meetings gehen. Wir sollen so viel!
Die Zwänge dienen uns normalerweise als Richtlinien und haben damit einen Sinn. Sie können aber auch zur Plage werden, und wenn wir das zulassen, schränken sie uns ein und sind in keiner Weise mehr hilfreich.
Manchmal sind wir sogar dankbar für die Zwänge, vor allem dann, wenn uns der Mut fehlt, mit den Unsicherheiten zu leben, die das menschliche Sein mit sich bringt.
Wenn ein Kollege bei der Arbeit zu Unrecht beschuldigt wird, müssen wir allen Mut aufbringen und uns dazu überwinden, unsere Meinung zu bekunden. Es kostet auch Mut, einen Fremden anzusprechen, selbst dann, wenn wir es uns fest vornehmen.
Wenn die Stimme der Aufrichtigkeit aus unserem Inneren
zu uns spricht, sind wir vielleicht geneigt, sie aus Angst zu
unterdrücken.
Wir brauchen Mut, um sie zu Wort kommen zu lassen.
Doch dieser Mut macht uns schließlich zu dem einmaligen Menschen,
der wir sind.
Ich lebe als Mann und als Mensch. Ich will nicht davor zurückschrecken, meine Menschlichkeit zu zeigen.