28. August
Ich lerne nie aus.
Michelangelos Motto
Darf ein Mann wirklich zugeben, dass er etwas nicht weiß? Der Mythos vom »richtigen Mann« schreibt vor, dass wir alles wissen müssen: wie man erfolgreich in der Arbeit ist, wie man ein guter Liebhaber wird, wie man in der Welt herumkommt. Man darf sich nie anmerken lassen, dass man etwas nicht so genau weiß, nie einen ängstlichen oder hilflosen Eindruck machen - so lautet die Menschlichkeitsregel -, sonst könnten die anderen glauben, man sei ein Schwächling.
Wie aber können wir je etwas lernen, wenn wir nie wie Anfänger aussehen dürfen?
In unserem Reifungsprozess legen wir diese begrenzten Vorstellungen von "Menschlichkeit" allmählich ab und werden stark genug, um zugeben zu können, dass wir nicht immer alles wissen.
Viele von uns machten die Erfahrung, dass sie älter wurden, ohne Wesentliches dazugelernt zu haben.
Wenn wir uns einen Mann zum Sponsor nehmen, wählen wir damit eine sichere Methode, im Lernprozess zu bleiben. Auch von der Kameradschaft anderer Männer und Frauen in unserem Programm können wir lernen. Als Lernende müssen wir ehrlich unterscheiden, was wir schon wissen, und was uns noch unbekannt ist. Mit unserer Bereitschaft zu lernen, wird auch unser Gefühlsleben reicher.
Ich will mir eingestehen, was ich noch nicht weiß, damit ich Neues lernen kann.