28. Januar

Wahrnehmen heißt Leiden.
Aristoteles

Wir Menschen, die dieses Programm befolgen, haben unsere Flucht vor dem Leben aufgegeben - Abhängigkeit von Beziehungen, Geld, Sex, Essen, Drogen, Arbeit oder exzessivem Alkoholkonsum.

Jetzt lernen wir, ohne diese Fluchtmöglichkeiten zu leben. Dies hat uns mit unseren Gefühlen in Berührung gebracht. Während unserer Genesung spüren wir Freude und Schmerz intensiver.

Diese ersten Gefühlseindrücke sind oft besonders schmerzhaft und Angst erregend.

Wir lernen aber, dass wir mit dem Leben fertig werden können, und zwar in jeder Hinsicht - jedoch immer nur in kleinen Schritten. Wir lernen Schmerz und Enttäuschung als Teil des Lebens zu akzeptieren.

Aufgrund unserer permanenten Flucht sind wir nicht erwachsen geworden. Wir haben nicht gelernt, mit Schmerz umzugehen, weil wir immer geflüchtet sind - in eine Betäubung, ein Stimmungshoch, eine Erleichterung.

Unser spirituelles Genesungsprogramm hat uns mit Männern und Frauen zusammengebracht, die das gleiche geschworen haben wie wir: die Flucht aufzugeben. Unser Lohn ist, dass alles in uns wieder zum Leben erwacht. Wir werden auch den Schmerz nicht länger herausfiltern, weil er Teil unseres bewussten Lebens wird.

Heute will ich für alles dankbar sein, was ich in meinem Leben wahrnehme. Ich bete um Stärke, damit ich auch den Schmerz ertragen kann.