26. März
Solange ich dauernd damit beschäftigt bin, darüber
nachzudenken, was ich sagen, denken, tun und fühlen sollte, bin ich
das Opfer meiner Umgebung und nicht wirklich frei. Aber wenn ich
meine Identität von Gott annehmen und zulassen kann, dass er der
Mittelpunkt meines Lebens ist, kann ich ohne Zwänge leben und mich
frei bewegen.
Henri J. M. Nouwen
Während wir uns unseres Weges immer sicherer werden, nimmt unsere Sensibilität zu. Wir werden beispielsweise empfindlich gegenüber strengen Verhaltensregeln, die uns als Maßstab dienen sollen. Wenn wir uns selbst dabei beobachten, wie wir uns ermahnen: "Das solltest du weitergeben", und "Du solltest heute zum Meeting gehen", missverstehen wir die spirituelle Botschaft unseres Programms.
Wenn wir nicht von selbst die Früchte erkennen, die
uns aus unserem neuen Leben erwachsen, sind wir von unserem
spirituellen Weg abgekommen. Der Ursprung unserer Vitalität liegt in
unserer Beziehung zu Gott und im Eingeständnis unserer
Machtlosigkeit. Das schmerzhafte Bewusstsein, dass unser eigener Wille
und unsere Planung uns nirgendwo
hinführen, macht es uns
möglich, die Zwänge abzulegen, die sich hinter jedem "Soll"
verbergen und unsere Identität von Gott anzunehmen.
Heute will ich meine "Zwänge" ablegen, vergessen und mein Vertrauen in meine höhere Kraft wiedergewinnen.