22. September
Die Zeit bedeutet für den Indianer niemals eine
Herausforderung, und sie arbeitet niemals gegen ihn. Zeit ist für
ihn ein stiller Wegweiser durch die Jahreszeiten, etwas, woran man
sich erfreut.
Tim Giago
Es liegt bei uns, wie wir mit
der Zeit umgehen. Wir können in ihr ein Geschenk sehen, an dem wir
uns freuen, weil sie uns unseren Lebenszyklus bewusst macht. Wir
können sie aber auch als langen, dünnen Faden betrachten, an dem
sich unsere Niederlagen und Enttäuschungen aneinanderreihen, als
eine Vielzahl von Augenblicken, die wir entweder beschleunigen oder
festhalten wollen.
Unsere Beziehung zur Zeit ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Genesung. Wir sind dabei zu lernen, wie man in der Gegenwart lebt, indem man sich nur einen Tag auf einmal vornimmt. Wir verabschieden uns von der Vergangenheit und legen die Zukunft in die Hände unserer Höheren Kraft. Die Zeit an sich ist neutral. Sie fordert uns nicht heraus und arbeitet nicht gegen uns. Sie fließt ganz einfach.
Um in der Gegenwart leben zu können,
sind keine paradiesischen Zustände notwendig. Vielmehr genügt das
Bewusstsein, lebendig zu sein, ohne gegen die Zeit ankämpfen zu
müssen. Das macht den heutigen Tag reich und
sinnvoll.
Heute will ich bewusst meine Erfahrungen machen
und die Zeit fließen lassen, anstatt gegen sie anzukämpfen.