22. Januar
In der menschlichen Seele sind auch Hass und Rachsucht zu
Hause.
Moses Luzzatto
Unser Programm verspricht uns viel, wenn wir es befolgen. Aber nirgendwo steht, dass es einfach ist. Wenn wir in unser Inneres schauen, erkennen wir Wut. Dieser Wut müssen wir uns stellen. Kein Mensch kann in seiner Genesung Fortschritte machen, wenn er an altem Groll, an Wut aus früheren Tagen festhält. Wenn wir das tun, können wir die Schatten aus unserer Seele nicht vertreiben. Wenn uns dieses Programm zu seelischer Erneuerung verhelfen soll, müssen wir Licht in diese dunklen Bereiche bringen, in denen sich Wut und Machtanspruch verbergen. Beide drängen an die Oberfläche, wollen wieder von uns Besitz ergreifen und uns dazu bringen, erneut in unsere alten Verhaltensmuster zurückzufallen.
Kein Gefühl darf zurückgehalten werden. Wir müssen bereit sein, uns ganz fallen zu lassen, selbst, wenn wir nicht wissen, wie. Der Entschluss allein, von der alten Wut abzulassen, genügt nicht. Wir müssen bereit sein, ehrlich zu werden, bescheiden zu sein und weiter zu lernen, uns in konstruktive Bahnen lenken zu lassen. Wir müssen auf die Zeit vertrauen, anstatt Spontanheilungen zu erwarten.
Nur so gewinnen wir Vertrauen und machen Fortschritte.
Es ist nicht unbedingt notwendig, genau zu wissen, wie man seinen alten Ärger los wird oder was danach kommt. Ich muss nur wirklich bereit sein, die Wut aus der Vergangenheit loszulassen.