20. April
Ich bin nicht gerade in einer Familie groß geworden, wie sie
Norman Rockwell in seinen romantischen Bildern darstellt, mit denen
uns die Saturday Evening Post auf das Wochenende einzustimmen
versucht.
Reggie Jackson
In unserem Hirn existieren viele phantastische Vorstellungen darüber, wie das Leben anderer Menschen aussieht. Wenn wir uns mit ihnen vergleichen, kommen wir schlecht weg. Wir haben die Vorstellung von Fernsehfamilien, wie "Vater ist der Beste" oder "Die Waltons". Vielleicht erinnern wir uns auch an die Geschichten unseres eigenen Vaters, die davon handelten, wie er die schwierigen Situationen des Lebens gemeistert hat.
Jede dieser Geschichten greift einen Teil der Wahrheit heraus, erschafft eigene Höhepunkte und macht daraus eine aufregende Story, die schön ist, wenn wir sie nicht zu ernst nehmen.
Das wirkliche Leben ist nie wie in den Erzählungen - weder in unserer eigenen Phantasie, noch in der eines anderen. Eine solche Geschichte gibt uns vielleicht Auftrieb und spornt uns zu neuen Leistungen an, doch wir müssen immer auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Die Erzählung des Vaters oder das romantische Bild eines Norman Rockwell verschönern die Realität, indem sie die Wirrungen des Lebens und das Unglück einfach weglassen.
Märchen sind da, um uns zu beflügeln. Sie können jedoch nie ein Maßstab für unser Leben sein.
Meine Schwierigkeiten und meine Zweifel sind wahrscheinlich nichts anderes als das Leben, wie es ist. Gelassenheit wird mir zuteil, wenn ich die Mischung aus Glück und Unglück akzeptiere, die das Leben mit sich bringt.