19. Oktober
Könnte ich es doch nur lassen, immer wieder von mir auf dich
zu schließen! Dann wäre ich in der Lage, dich so zu sehen, wie du
bist.
David Brandon
Dadurch, dass wir die Menschen in unserer Umgebung ständig erziehen und ändern wollen, schaffen wir uns selbst große Probleme in unseren Beziehungen. Wir neigen dazu, aus den Äußerungen der anderen das herauszuhören, was wir gern hören würden und blocken ab, was sie uns wirklich sagen wollen. Unser Sicherheitsstreben und der Wunsch nach Anerkennung bringen uns dazu, die Menschen, die wir lieben, zu manipulieren, das heißt, ihr Verhalten automatisch von vom herein in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Unsere Motive dafür sind an sich nicht negativ. Schließlich wollen wir uns nur schützen oder dem anderen behilflich sein. Wir weigern uns allerdings einzusehen, wie sehr wir unseren Beziehungen damit schaden. Gerade die Menschen, die uns am nächsten stehen, behalten wir eisern im Griff und müssen erkennen, wie sehr uns das Manipulieren schon zur zweiten Natur geworden ist. Wir können ganz allmählich eine Veränderung herbeiführen, wenn wir uns bewusst darauf konzentrieren, was andere zu sagen haben, anstatt sie weiterhin in ihrem Fühlen und Denken umerziehen zu wollen. Vertrautheit bedeutet, den anderen in aller Klarheit sehen und die Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen dem anderen und sich selbst wahrzunehmen. Vertrautheit ermöglicht, dass zwei Menschen unterschiedliche Wege gehen.
Ich will meine Kontrolle aufgeben und den Menschen, die ich liebe, Freiheit lassen. Ich wende mich an meine Höhere Macht, wenn ich nach Geborgenheit und innerer Ruhe suche.