18. September

Die Gnade Gottes wird uns zuteil, wenn wir in großem Schmerz und in großer Unruhe gefangen sind. Gott ist gnädig, wenn wir das dunkle Tal eines sinnlosen, leeren Lebens durchschreiten.
Paul Tillich


Wir kennen die Folgen von Alkoholismus, Abhängigkeit und indirekter Abhängigkeit. Auch wir haben dunkle Täler durchschritten. Unser Leben kam uns sinnlos und leer vor.

Jeder von uns hat seine eigene Geschichte. Je angestrengter wir versuchten, unser Problem aus eigener Kraft in den Griff zu bekommen, desto stärker wurde das Gefühl der Sinnlosigkeit.

Unser Programm brachte uns auf eine völlig neue Idee, auf die wir selbst nie gekommen wären. Es war der Gedanke der Gnade, der uns neu war. Die Gnade und Großzügigkeit Gottes entspringen nicht unserem eigenen Bemühen, und wir konnten sie nicht annehmen, bevor wir nicht völlig am Ende waren.

Gnade hat viele Gesichter. Wir erleben sie am Morgen als Gefühl der Hoffnung und der Frische nach einem erholsamen Schlaf. Wir spüren sie, wenn wir unser Meeting besuchen und uns anderen Menschen nahe fühlen.

Bevor wir mit diesem Programm in Berührung kamen, haben die meisten von uns so angestrengt versucht, ihr Leben in den Griff zu bekommen, dass sie die Gnade nicht wahrnehmen konnten, die jenseits des Bemühens liegt. Unsere Zwölf Schritte lehren uns, die heilsame Gnade Gottes anzunehmen.

Die Gnade Gottes wird mir auch in schweren Zeiten zuteil. Wenn ich dies anerkenne, spüre ich neue Kraft in mir.