18. Dezember
Letzten Endes muss man sowohl Eltern als auch Kinder als
Individuen betrachten. Obwohl sie in vielfältiger Weise voneinander
abhängig sind, hat doch jeder ein Recht auf sein eigenes Leben, das
sich klar von dem des anderen unterscheidet.
Francine
Klagsbrun
Der Loslösungsprozess zwischen Eltern und Kindern - das betrifft auch unsere eigenen Kinder - ist langwierig und nicht immer einfach.
Jeder von uns kam als hilfloses Wesen auf die Welt, und wir hatten keine andere Wahl, als uns völlig auf unsere Eltern zu verlassen. Wir wuchsen mit einer Mischung aus Dankbarkeit, Schuldgefühlen und Abneigung heran und müssen uns klarmachen, dass das gleiche auch auf unsere Kinder zutrifft.
Die Väter unter uns begannen die Zeit der Elternschaft mit einem Gefühl der Verpflichtung. Inzwischen ist daraus möglicherweise eine tiefe Bindung entstanden, in der sich die Erfüllung mit der Schuld über Versäumnisse mischt.
Es gibt keine Eltern, die ihrem Kind alles geben können, was es braucht. Wir können nur alles in unser Macht Stehende tun, um selbst weiter zu wachsen und zu reifen. Wir sind eine lebenslange Bindung eingegangen - und das aus gutem Grund. Wir versuchen unser Bestes, indem wir an uns selbst arbeiten und nicht in Versuchung geraten, unser eigenes Leben für das unserer Eltern oder Kinder zu opfern.
Heute will ich für mich selbst verantwortlich sein, was mir dabei hilft, mehr Verantwortung für andere zu übernehmen.