15. November

Wenn wir auf den Augenblick und Ort warten, an dem es keinen Schmerz gibt und wir nicht mehr unter Trennungen leiden müssen - den Ort, an dem all unsere menschliche Unruhe sich in inneren Frieden verwandelt -, warten wir auf eine Traumwelt.
Henri J. M. Nouwen

Jedes Mal, wenn wir bewusst darauf achten, ob wir von Ängsten oder innerer Unruhe gequält werden, stellen wir wahrscheinlich fest, dass beides zutrifft. Solange wir bewusst leben, können wir damit rechnen, unter Zweifeln und Trennungsangst und Depressionen zu leiden. Unser Programm kann uns nicht vollständig von diesen Gefühlen befreien.

Wahrscheinlich diente unsere Sucht dazu, diese Ängste loszuwerden. Und so haben wir Drogen, Essen, Glücksspiel oder Sex dazu benutzt, unserer Angst aus dem Weg zu gehen.

Die Ruhe, die wir in unserem Programm finden, entsteht durch die Aufrichtigkeit mit uns selbst und dadurch, dass wir akzeptieren, dass Angst ein Teil unseres unvollkommenen Lebens ist.

Wenn wir auch dem Schmerz in unserem Leben Raum geben, lassen wir unseren Gefühlen endlich freien Lauf und erleben das ganze Spektrum der Gefühle: Trauer und Glück, Unruhe und Frieden.

Widersprüchliche Gefühle können nebeneinander existieren. Solange wir jedoch versuchen, unangenehme Gefühle wie Schmerz und Unruhe zu verdrängen, verschließen wir uns gleichzeitig den angenehmen.

Ich lebe in einer Realität, in der ich meine Gefühle erkennen und erleben darf.