14. Oktober
Keiner betrügt sich mehr als der Egoist.
Henry Ward
Beecher
Egozentrik macht den Austausch mit anderen Menschen zunichte. Wir wollen nicht nur alles besitzen und die ganze Aufmerksamkeit auf uns lenken, sondern verschließen uns gleichzeitig allem Positiven, das aus der Beziehung zu anderen erwachsen kann. Vielleicht zeigt sich unsere Ichbezogenheit darin, dass wir materielle Güter anhäufen. Wahrscheinlich kommt sie aber auch in vielen anderen Bereichen zum Ausdruck. Manche von uns erwarten beispielsweise, dass ihr Partner stets Rücksicht auf sie nimmt, während sie selbst sich kaum auf den anderen einstellen. Oft erkennen wir unseren Egoismus beim Autofahren, wenn wir immer der Schnellste sein wollen und einem anderen niemals freiwillig die Vorfahrt lassen.
Wir können uns entscheiden, das Gegenteil zu praktizieren. Großzügigkeit und Rücksichtnahme sind Balsam für die Seele und schaffen gute Voraussetzungen für unsere Entwicklung.
Geben ist oft nicht leicht. Es fällt uns jedoch leichter, wenn wir mit unserer Verletzlichkeit in Berührung bleiben und wissen, dass jedes Wesen äußerst verletzlich ist und wir aufeinander angewiesen sind, wenn jeder ein positives Leben führen soll.
Jeder kann sich nur auf sich selbst verlassen, aber jeder einzelne kann die Welt miterschaffen, in der er selbst leben will, indem er anderen Menschen großzügig von seiner Zeit, seiner Energie und seinem persönlichen Besitz abgibt.
Heute will ich nach Möglichkeiten suchen, mich den Menschen gegenüber großzügig zu zeigen, mit denen ich diese Welt teile.