14. Januar
Wenn ich nicht für
mich da bin, wer soll sonst für mich da sein? - Wenn ich nur für mich
da bin, was dann? - Und wenn nicht jetzt, wann dann?
Hillel
Viele von uns wurden als kleine Kinder schlecht behandelt und haben nie gelernt, eigenständig zu leben. Wir kennen nur zwei Möglichkeiten: entweder uns unterzuordnen und uns um andere zu kümmern oder fordernd zu sein und andere auszunutzen. Daraus sind Scham- und Schuldgefühle entstanden und die Überzeugung, dass wir es nicht verdienen, für uns selbst geradezustehen.
Unser Programm fordert von uns, dass wir, um gesund zu werden, ganz für uns selbst da sein müssen. Und wenn wir nicht wissen wie, müssen wir es lernen. Wenn wir unsicher sind, müssen wir experimentieren. Wenn wir Fehler machen, müssen wir sie zugeben und dabei wissen, dass wir lernen und nicht perfekt sind.
Der nächste Schritt besteht darin, nicht nur für uns selbst da zu sein, denn das lässt uns verkümmern. Je mehr wir uns so akzeptieren, wie wir sind, je mehr wir mit unserer Unvollkommenheit und Schwäche in Berührung kommen, desto besser verstehen wir andere Menschen. Allmählich werden wir stärker im Geben, weil wir unseren eigenen Standpunkt gefunden haben.
Heute will ich mir meine Würde als Mensch bewusst machen, selbst wenn ich mich schwach fühle.