11. Juli
Im Spiel, und wahrscheinlich nur im Spiel, ist das Kind -
oder der Erwachsene - frei für Kreativität.
D. W
Winnicott
Wir bezeichnen so viele Tätigkeiten als "Spiel", die in Wahrheit gar kein Spiel sind. Organisierten Sport zum Beispiel, den viele junge Menschen konsumieren, nennen wir "Spiel". Die Art von geselligem Beisammensein, die für manche von uns mit unserer Sucht verbunden war, nennen wir "Spiel". Schnelles und waghalsiges Autofahren nennen wir "Spiel". Auch während unserer Genesung sind wir versucht, aktiv und zielstrebig das Richtige zu tun. Wir brauchen jedoch ein besseres Verständnis unserer Spiritualität, damit wir wahrhaft kreativ sein können.
Der Sprung in die spirituelle Dimension setzt voraus, dass wir bereit sind loszulassen. Vielleicht erinnern wir uns, wie schmerzhaft es sein kann, unser ständiges Misstrauen aufzugeben. Eine kreative Lebensgestaltung setzt die Überzeugung voraus, dass nicht jede Tätigkeit ein Ziel haben und nicht jede Beschäftigung geplant sein muss. Vergnügen, Spaß, Leichtigkeit und das ziellose Verstreichenlassen der Zeit - dies alles öffnet uns für unsere Spiritualität. Experimentieren, Forschen, unser organisiertes Leben vergessen und darauf bauen, dass das, was dabei herauskommt, gut sein wird, dies bedeutet, sich für die Kreativität zu öffnen.
Gott, hilf mir, heute die Möglichkeiten zu erkennen, spielerisch zu sein.