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Inhalt Seite
Präamble
der Anonymen Alkoholiker 4
Glaube
Gott, wie wir ihn verstehen 5
Furcht 13
Ehrlichkeit 22
Demut
für den heutigen Tag 33
Liebe
Die nächste Front in unserem Kampf ist die
Nüchternheit in unserem Gefühlsleben 44
Warum
die Gemeinschaft der A.A. anonym ist 51
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Präambel
Anonyme Alkoholiker sind eine Gemeinschaft von Männern und
Frauen, die miteinander ihre Erfahrung Kraft und Hoffnung teilen,
um ihr gemeinsames Problem zu lösen und anderen zur Genesung
vom Alkoholismus zu verhelfen.
Die einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist der Wunsch mit
dem Trinken aufzuhören.
Die Gemeinschaft A.A. ist mit keiner Sekte, Konfession, Partei,
Organisation oder Institution verbunden; sie will sich weder an
öffentlichen Debatten beteiligen, noch zu irgendwelchen
Streifragen Stellung nehmen.
Unser Hauptzweck ist, nüchtern zu bleiben und anderen
Alkoholikern zur Nüchternheit zu verhelfen.
Copyright ©: Anonyme Alkoholiker
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Glaube
„Gott, wie wir Ihn verstehen“
Der Satz Gott, wie wir Ihn verstehen“ ist vielleicht der wichtigste,
den wir im Wortschatz der A.A. finden können. Diese fünf
bedeutungsvollen Worte schließen jede Richtung und jeden Grad
von Glauben ein und geben die positiven Zusicherung, dass jeder
von uns sich seinen eigenen Glauben auswählen kann. Kaum
weniger wertvoll sind für uns die diesen Satz ergänzenden Begriffe
eine Höhere Macht“ und eine Macht, die grösser ist als wir
selbst“. Für alle, die eine Gottheit leugnen oder ernstlich an ihr
zweifeln, bildet dieser Rahmen eine offene Tür, über deren
Schwele auch der Glaubenslose leicht seinen ersten Schritt in eine
Wirklichkeit tun kann, die ihm bisher verschlossen war: In den
Bereich des Glaubens.
Solche Durchbrüche sind bei den A.A. tagtägliche Ereignisse. Sie
sind umso bemerkenswerter, je mehr wir darüber nachdenken,
dass für etwa die Hälfte der Angehörigen unserer Gemeinschaft ein
wirksamer Glaube eine Unmöglichkeit allerersten Ranges zu sein
schien. Alle diese Zweifler haben in dem Augenblick, in dem sie
bereit waren, eine Höhere Macht“ voll anzuerkennen (selbst
wenn sie darunter nur ihre Gruppe verstanden), die große
Entdeckung gemacht, dass sie aus jenem toten Winkel
herauskamen, der ihnen bis dahin den Blick auf die offene Straße
zur Nüchternheit verdeckt hatte. Von diesem Augenblick an
vertiefte sich ihr Glauben wie ein Geschenk, in einer unerwarteten
und oft geheimnisvollen
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Weise. Vorausgesetzt, sie versuchten nun, aufgeschlossen, offen
und ehrlich das A.A.-Programm zu praktizieren und in ihnen zu
leben.
Wir bedauern sehr, dass diese Tatsachen des A.A.-Lebens von den
Alkoholikern in der Welt um uns herum nicht verstanden werden.
Eine Unzahl von ihnen ist von der Überzeugung besessen, unter
Druck gesetzt zu werden und sich zu einer besonderen Art von
Glauben oder Theologie bekennen zu müssen, sobald sie auch nur
in die Nähe der A.A. kommen. Sie können einfach nicht begreifen,
dass für jemand, der zu dieser Gemeinschaft gehören will, der
Glaube nie eine notwendige Voraussetzung ist, dass Nüchternheit
mit einem leicht annehmbaren Mindestmaß an Gauben erlangt
werden kann – und dass unsere Vorstellungen von einer „ Höheren
Macht“ oder von Gott, wie wir Ihn verstehen“ jedem viele
Möglichkeiten für einen geistigen( spirituellen) Glauben bieten und
es ihm überlassen, wie er diesen Glauben in seinem Leben
verwirklichen will.
Es ist eines unserer drängendsten Problem, wie wir diese“ frohe
Botschaft“ weiten Kreisen bekannt machen können. Wir haben
dafür noch keine befriedigende und umfassende Lösung gefunden.
Vielleicht sollten wir immer wieder in unseren öffentlichen
Informationen auf diesen wichtigen Gesichtspunkt der A.A.
hinweisen. Wir sollten aber auch in unseren eigenen Reihen mehr
Verständnis für die akute Notlage aufbringen, in