13. NOVEMBER
Wer bin ich denn, um über andere zu richten? Habe ich vielleicht durch eigene große Erfolge bewiesen, dass ich auf alle Fragen des Lebens eine Antwort weiß? Genau umgekehrt. Bis zu dem Zeitpunkt, da ich zu A.A. fand, war mein Leben mehr oder weniger verkorkst. Ich machte falsch, was man nur falsch machen kann; schlug jeden nur möglichen Irrweg ein. Sollte ich da, angesichts so vieler Fehlleistungen, wirklich die geeignete Person sein, um mich als Richter über meine Mitmenschen aufzuwerfen? Doch wohl kaum! In A.A. habe ich gelernt, nicht über andere Leute zu urteilen. Man irrt sich so oft dabei. Auch richten böse Taten sich immer noch selbst. Jedenfalls ist das Urteilen nicht meine Sache.
Beurteile ich die Menschen jetzt weniger streng?
MEDITATION
In der Stille unserer Meditation scheinen wir die Worte zu hören: "Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, und ich will euch erquicken". Wieder und wieder ist es, als hörten wir Gott sagen: "Kommet her zu mir" - zur Lösung eines jeden Problems, zur Überwindung jeglicher Versuchung, zur Besänftigung aller Ängste und in jeder physischen, geistigen und seelischen Not; vor allem aber "kommet her zu mir" - um der Kraft willen, die der Mensch für ein Leben in innerer Ruhe braucht.
GEBET
Ich bete, dass ich Gott heute um all' das bitten möge, was mich den Tag besser überstehen lässt. Ich bitte, dass ich wahre innere Ruhe finden darf.