1. Dezember

1. DEZEMBER

Was wir vor einem Rückfall denken, spielt sich oft weitgehend im Unterbewusstsein ab. Ja, es fragt sich sogar, ob sich unser Unterbewusstsein je wieder völlig von seinen alkoholischen Zwangsvorstellungen befreien kann. Manch einer wird noch nach jahrelanger A.A.-Nüchternheit von dem Angsttraum verfolgt, dass er betrunken sei. Während unserer Trinkerlaufbahn hat sich unser Unterbewusstsein gänzlich auf alkoholische Gedankenverbindungen eingestellt; und es ist zweifelhaft, ob wir sie in unserem Leben jemals wieder loswerden. Wenn wir uns aber bewusst gegen das Trinken feien, dann können wir trotzdem nüchtern bleiben, und unser Unterbewusstsein wird uns nicht allzu sehr behelligen.

Halte ich meine Gedanken bewusst im Zaum?

MEDITATION

Unser Mitgefühl und unser Verständnis allen gegenüber, die in Versuchung geraten - so wie auch uns manchmal Versuchung überkommt - legen uns eine gewisse Verpflichtung auf. Mitgefühl schließt Verantwortlichkeit mit ein - im Gegensatz zu Mitleid, das keinerlei Abhilfe verspricht. Wo wir aber Mitgefühl hegen, da fühlen wir uns auch verantwortlich. Sobald sich unser Mitgefühl regt, sollten wir uns aufmachen und die Not zu lindern suchen, so gut wir können.

GEBET

Ich bete, dass ich den in Versuchung Geratenen mein Mitgefühl nicht versagen möge. Ich bitte, dass ich mich der Anfechtungen anderer erbarmen möge.