9. Mai
Wir, ohne Wissen von uns selbst, erbitten oft den eignen Schaden, den weise Mächte uns zum Wohl verweigern. (William Shakespeare)
Manchmal beten wir leidenschaftlich, vertrauensvoll und mit großer Hoffnung um Dinge, die nicht gut für uns sind. Wir sind schließlich Menschen – wir vermögen die Zukunft nur undeutlich zu erkennen, und oft sind wir mit Blindheit geschlagen durch die gleißende Realität unserer momentanen Situation.
Wenn das, worum wir beten, jenseits unserer Reichweite und unserer macht zur Veränderung liegt, sollte der Zweck des Gebets eher dieser sein, all das Gewünschte unserer Höheren Kraft zu übergeben, als es unbedingt bekommen zu wollen. Selbst wenn wir die reinsten Absichten hegen und unsere innere Arbeit rigoros verfolgt haben – es gibt vieles, das wir nicht wissen und auch gar nicht wissen können. Sobald wir alles getan haben, wozu wir imstande sind, lehrt uns unser Programm, die Situation loszulassen und unserer Höheren Kraft die Verantwortung zu übertragen für das, was kommt.
Das ist das Herz und die Seele des Gebets: Geschehnisse nicht so zu manipulieren, dass sie sich in der Weise gestalten, wie wir es von ihnen verlangen – sondern die innere Führung und Weisheit zu suchen um der Erkenntnis willen, wo unsere Verantwortung aufhört und die des Gottes beginnt.
Ich will mich in meiner stolzen Haltung dem Willen der Höheren Kraft beugen.