6. November
Wenn man arbeitet, gewinnt man; wenn man nur Wünsche hat, dann nicht. (Ed B.)
Alles hat seine bestimmte Zeit und seinen bestimmten Ort – dazu gehört auch das Wünschen. Manchmal wirkt es extrem therapeutisch (ganz zu schweigen von der puren Freude dabei), seine eigenen Sehnsüchte den Sternen mitzuteilen. In solchen Momenten sind wir imstande, die köstlichsten Situationen und Ereignisse heraufzubeschwören. Diese können dann sehr wohl irgendwann Wegweiser für die Wirklichkeit werden.
Es gibt jedoch Zeiten, in denen das Wünschen nicht genügt. Es gibt Zeiten, da die einzig angemessene Reaktion in der Arbeit liegt. Es gibt Zeiten, wo alle Wünsche der Welt nicht die Arbeit leisten, die getan sein muss. Der Wunsch allein bringt uns nicht zu den Gruppentreffen oder setzt die wichtigen Einsichten in die Tat um, die aus der ernsthaften inneren Auseinandersetzung und der unmittelbaren Arbeit an den Problemen mit der eigenen Familie gewonnen wurden. Nur, weil wir es wünschen, lassen wir nicht ab von den Ressentiments, beginnen wir keine Beziehungen und verbessern wir nicht unsere körperliche Verfassung.
Es gibt Zeit für beides. Das Wünschen wie auch das Arbeiten hält Wohltaten für uns bereit. Unsere Aufgabe besteht darin, den Unterschied zwischen beiden zu erkennen und zu entscheiden, wann das eine verlangt wird und nicht das andere.
Der Wunsch verfolgt einen anderen Zweck als das Tun. Der Unterschied zwischen beiden wird mir immer klarer.