30. April
Die meisten von uns würden lieber durch Lob zerfetzt, als durch Kritik gerettet werden. (Jimmy F.)
Nicht immer ist derjenige, der uns nette Dinge sag, unser Freund. Oft ist der, der sich die Mühe macht, uns die Wahrheit zu sagen, selbst wenn sie schmerzt, auch der, dem wir am meisten bedeuten.
Menschen, die eine schwierige Kindheit hatten, erleben oft Probleme mit Grenzen. Sie sehen nicht immer, wo und wann sie den ihnen zugehörigen Bereich verlassen. Sie sind zu nahe an der Situation. Sie haben keine Perspektive, die darüber hinausgeht. Ein Freund, der einige Distanz zu ihnen und ihren Umständen hat, kann hier objektiver urteilen. Wenn er sagt, was ihm auffällt, können sie durch den gewonnenen Ausblick gesündere Entscheidungen treffen.
Die Kritik der Freunde besagt doch nicht, dass sie recht haben, auch nicht, dass man ihnen Glauben schenken müsste. Aber wenn sie einen kritisieren, heißt das nicht, dass man sie zurückweisen und einfach abtun sollte, was sie sagten.
Im Maß, wie ich lerne, meine Unzulänglichkeiten zu akzeptieren, kann ich das ehrliche Verhalten anderer besser vertragen.