28. Juni
Ängstige dich nicht vor dem Leben. Vertraue darauf, dass das Leben lebenswert ist: dein Glaube wird dazu beitragen, dass es so wird. (William James)
Viele Menschen, die es als Kind schwer hatten, machen die Erfahrung, dass Zurückgewiesen- und Verlassenwerden zum Leben gehören. Als würde nie etwas klappen, haben wir uns schon so an dieses Gefühl gewöhnt, dass die Angst, gleich einem Schatten, immer hinter uns lauert. Normalerweise ist es etwas Bestimmtes, wovor wir uns fürchten – dass wir nicht genügend Geld haben werden, um unsere Rechnungen zu bezahlen, dass der, den wir lieben, stirbt, oder dass unsere Kinder mit der Schule nicht zurechtkommen. Und immer ist da die ganz allgemeine Angst, die Ereignisse würden uns, trotz bester Bemühungen, einfach überrollen.
Wir müssen vorsichtig sein, dass wir nicht selbst herbeiführen, wovor wir Angst haben. Ungeachtet der erschreckenden Erfahrungen in der Vergangenheit, müssen wir daran glauben, dass die Dinge anders ausgehen können: Nicht alle geliebten Menschen verlassen uns, nicht jedes Wagnis endet in einer Katastrophe, nicht alle Anstrengungen werden durch Niederlagen zunichte gemacht.
Andere Ergebnisse sind möglich, wenn wir daran glauben, dass sie möglich sind. Die prächtige neue Welt, die jeder von uns sucht, ruht gleichsam auf den Schultern dieser Überzeugung.
Ich bin der Angst überdrüssig. Sie ermüdet mich. Heute bin ich zuversichtlich, dass positive Bemühungen auch positive Ergebnisse zeitigen werden.