24. März 

Jedes misshandelte Kind wuchs in Armut auf. (Mack M.) 

Es gibt viele Formen von Misshandlung. Gewiss ist es oft der Körper, der zu leiden hat, aber es können auch die Gefühle sein oder der Geist. Jeder Schlag hinterlässt tiefe Spuren im Geist eines Kindes. 

Viele von uns erinnern sich nicht daran, geschlagen worden zu sein. Indem wir nie auf unsere verkümmerte emotionale Umgebung, wie sie damals war, zurückschauen, nehmen wir manchmal an, die momentane Verzweiflung sei von uns selbst verursacht. Wenn die Schläge, die wir über uns ergehen lassen mussten, nicht auf unseren Körper trafen, neigen wir dazu, sie für etwas anderes zu halten. Oder wir denken überhaupt nicht mehr an sie. 

Aber fast jedes Kind, das glaubt, es zähle nicht, bedarf der Liebe. Und ein Kind, das davon überzeugt ist, es könne überhaupt nichts recht machen, lebt in wahrhaft ärmlichen Verhältnissen. Das Bewusstsein, dass wir genau richtig sind und Würde besitzen, ist für ein gesundes Leben von großer Bedeutung. Durch unser Geburtsrecht anerkennen wir uns selbst als herrliche, unschuldige Geschöpfe. Ein Entzug dieses Geburtsrechtes bewirkt Armut in ihrer schlimmsten Form. 

Wenn wir in ein rohes Umfeld der Gefühle hineingeboren wurden, sind wir dadurch nicht notwendig verurteilt zu lebenslänglicher geistiger Verarmung. Die Vergangenheit konnten wir uns nicht aussuchen – über die Gegenwart bestimmen wir. 

Ich bin verantwortlich für die Welt, in der ich heute lebe. Ich will mein Leben nicht durch die Verletzungen von gestern bestimmt sehen.