24. Dezember
Jede Weihnacht erhoffe ich das Beste, aber erwarte das Schlimmste. (Ein Mitglied unserer Gruppe)
Sobald die Glocken läuten und von überall die Weihnachtslieder widerhallen, sollten wir nicht überrascht sein, uns in gedrückter Stimmung vorzufinden. Nicht deshalb, weil wir die Bedeutung des Weihnachtsfestes nicht verstünden oder es sogar ablehnten, sondern will die ideale Form dieser Feier uns vorenthalten wurde. Wir sind vielleicht verärgert über die Tatsache, dass all dieser Frohsinn nur für andere Menschen zu existieren scheint, nicht aber für uns.
Unsere Erfahrungen haben wohl nur wenig zu tun gehabt mit einem Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Familien, die um den entzündeten Kamin versammelt ist, mit liebevollem Gespräch und vergnügtem Lachen. Solche Szenen wirken wie ein Affront, wenn die familiäre Nähe nicht bestand, wenn es vielleicht keine Geschenke und nur wenig oder gar keine Liebe gab, die offen gezeigt worden wäre. Natürlich ist es dann schlimm, wenn unsere eigene Erfahrung auf so schmerzliche Weise mit der allseits verkündeten Wirklichkeit zusammenprallt!
Aber jeder Tag ist eine Chance, neue Erfahrungen zu machen. Wir können uns heute entscheiden, selbst jene fröhliche Stimmung zu erzeugen, die uns nicht bereitet wurde. Es ist zu spät, um die vergangenen Enttäuschungen rückgängig zu machen, aber wir können diese Feiertage so gestalten, dass wir uns gern an sie erinnern – wenn wir uns dafür entscheiden.
Ich habe bewusst die Entscheidung getroffen, die früheren Weihnachtsfeste vergangen sein zu lassen. Heute werde ich nach meinem Plan feiern und so einen neuen Anfang machen.