23. Oktober
Kein Grundsatz in Bezug auf die innere Heilung wird funktionieren, wenn ich
nicht arbeite. (Iris S.)
Es ist gut möglich, dass wir das Bereitsein zur inneren Heilung mit jener Arbeit verwechseln, aus der die Heilung erst resultiert. Alles, was wir lesen, die Gruppensitzungen, die wir besuchen, die Bekenntnisse über uns selbst, an denen wir andere teilhaben lassen - all dies muss nicht mehr bedeuten, als "sich bereit zu machen".
Der Heilungsprozess beginnt, nachdem wir Informationen gesammelt und darüber gesprochen, nachgedacht und geschrieben haben. Sich selbst finden heißt: Tätig sein, handeln, arbeiten. Die Arbeit an uns selbst macht Fortschritte, sobald wir tatsächlich nein sagen, wenn dies gesagt sein muss; sobald wir uns gestatten, richtig zu reagieren und zornig zu werden, wenn wir versucht sind, zu bestreiten und zu verdrängen, dass eine Situation abscheulich ist.
Die Arbeit an der inneren Bereitschaft ist jedoch trotzdem Arbeit. Sie soll nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Jede ausgeführte Tätigkeit, die dieser Bereitschaft dient, führt uns Stück um Stück an den "spirituellen Ausgangspunkt" heran, an die Stelle, wo wir willens sind, den Dämonen in unserem Leben gegenüberzutreten.
Die Heilung wird spürbar, wenn wir uns wirklich erheben, zugleich in uns gehen, und es mit den alten destruktiven Mustern, die uns gefangen halten, auf eine Kraftprobe ankommen lassen.
Heute will ich mir bewusst sein, dass Nachdenken über das Handeln nicht dasselbe ist wie Handeln. Heute werde ich handeln.