22. März
Wir sind vielleicht die einzige Osterlilie, die je ein Mensch zu Gesicht bekommt. (Pfarrer R. Oelerich)
Egal, wie seltsam es klingen mag – wir sind mächtig! Wir bewirken Veränderungen im Leben anderer Menschen, auf gute oder auf schlechte Weise. Wir verbessern ihr Dasein, wenn wir sie ermutigen, unterstützen und ihnen Glückwünsche aussprechen. Es ist leicht, die Bedeutung, die unsere Hilfe für die Weggefährten hat, herunterzuspielen, aber sie ist keine Kleinigkeit, sobald wir selbst die Nutznießer solch Leben spendender Gaben sind.
Eine Zeitung brachte die Geschichte von einem Mädchen im Teenageralter, die eine Prostituierte gewesen war. Der Bericht bestand zu einem großen Teil aus einem Interview, wo sie wiederholt davon sprach, wie sie zu Hause unterdrückt worden war, wie man ihr das Gefühl gab, dass sie nicht zählte, wie die Zuneigung ihr vorenthalten wurde und wie sie allmählich zur Überzeugung kam, dass all ihr Tun keinen Sinn hatte, weil niemand sich darum kümmerte.
Die Veränderung in ihrer Lebensgeschichte war das Resultat eines schwer errungenen Sieges, bei dem ein Sozialarbeiter ihr beigestanden hatte. Er sagte dem Mädchen immer wieder, dass sie sehr wohl zählte und dass sie ein Mensch voll Liebe und Schönheit war.
Vielleicht hielten sich weder die Eltern noch der Sozialarbeiter für mächtig – aber in diesem Fall bewirkte ein jeder auf seine Weise die ganze Veränderung.
Heute will ich daran denken, dass es auf mich ankommt. Ich will die Welt ein wenig besser machen. Dazu bin ich da.