18. Januar
Er, der heut´ und gestern Hilfe war, hat um die Menschen sich verdient gemacht. (Edgar A. Guest)
Es fällt schwer, sich für etwas zu interessieren, das außerhalb der eigenen Reichweite liegt. Gewiss, es tut uns leid, dass die Menschen an entfernten Orten der Welt verhungern. Und wenn die Nachrichten im Fernsehen von Dörfern berichten, die durch ein Erdbeben ganz und gar verschwunden sind, dann fühlen wir uns schrecklich – bis die nächste Nachrichtensendung folgt. Wir sind keine schlechten Menschen, wenn wir auf derartige Tragödien nicht intensiv reagieren. Es ist vielmehr so, dass sie uns persönlich nicht angehen – und nur das Persönliche ist wirklich.
Wir kümmern uns am meisten um die Dinge, bei denen wir unmittelbar betroffen sind. Ist dem nicht so, können wir auch keine Begeisterung entwickeln. Wenn wir zu denen gehören, die ein neues Gruppentreffen, wo Kindheitsprobleme zur Sprache kommen, arrangieren, indem wir Stühle aufstellen, Kaffee kochen und dergleichen mehr tun, bedeutet uns der Erfolg dieser Veranstaltung sehr viel. Wenn unsere Kinder von Drogen abhängig sind, werden wir nicht gelangweilt sein von Stadtratssitzungen, wo neue Programme zur Bekämpfung von Drogen diskutiert werden. Es ist unsere innere Beteiligung an einer Sache, die sie wichtig macht.
Die Welt braucht keine zusätzlichen Zuschauer. Um uns lebendiger zu fühlen, müssen wir lebendiger sein. Leben heißt: Sorge tragen. Sich engagieren heißt: innerlich wachsen.
Heute will ich nicht abseits stehen. Ich will mich für eine gute Sache einsetzen, die meine Unterstützung verdient.