17. April
Ich wusste nicht, dass ich zuerst zerstören musste, um neu aufbauen zu können. (Eleanor F.)
Warum nur ist der Prozess der Selbstfindung, den wir ja sehnlichst wünschen, so furchtbar anstrengend? Normalerweise brauchen wir uns viel weniger zu bemühen, um das Ersehnte zu erreichen. Aber jener Prozess hängt nicht einfach davon ab, etwas zu tun, sondern all das nicht zu tun, was wir uns all die Jahre über beigebracht und angeeignet haben.
Wir verstehen uns auf die Angst, die verhindert, dass wir für uns selbst eintreten; auf das Schuldgefühl, wenn wir uns eine Pause gönnen; und auf die panikartige Verwirrung, sobald die Dinge zu gut laufen. Für viele von uns sind diese Gefühle genauso Teil der eigenen Person wie Fingerabdrücke.
Jetzt übern wir, gegen einige dieser starken Gefühle anzugehen. Wir tun, was notwendig ist, um zu bekommen, was wir wollen – trotz unserer Gefühle. Das Problem ist nur, dass diese Gefühle Teil von uns selbst sind. Sie sind wir selbst – genauso wie der Wunsch und die Anstrengung, das innere Wesen zu entdecken. Es ist eine Art Bürgerkrieg, der in uns stattfindet!
Kein Wunder also, dass die Selbstfindung ein Kampf ist. Und es kann nicht darum gehen, ob sie Schmerzen bereitet oder nicht. Sie schmerzt. Die Frage lautet vielmehr: Welcher Weg wird uns dahin führen, wohin wir, Schritt für Schritt, gehen wollen?
Heute bitte ich um den Mut, die inneren Konflikte auszuhalten. Ich will nicht mich selbst frustrieren durch die Erwartung, es sei leicht, mich selbst zu finden.