15. Juli
Wenn Menschen sich in ihren Verhältnissen allzu wohl fühlen, sind sie naturgemäß Gegner von Neuerungen. (Joseph Addison)
Wir werden alle in ein vorgegebenes Schema hineingeboren, und dann erschaffen wir unser eigenes System von Beziehungen. Eine wichtige Regel für ein System besteht darin, dass seine Stabilität gewährleistet sein muss. Selbst Familien, in welchen die Depression vorherrscht, verwenden enorme Energien darauf, den Status quo zu erhalten. Selbst die schwächsten, kränksten Systeme widersetzen sich dem Wandel.
Da der Prozess der Selbstfindung Veränderung bedeutet, bringen wir die Beziehungen innerhalb der Familie durcheinander, sobald wir uns trauen, etwas noch nie Dagewesenes zu tun. Warum? Weil die Unruhe, die wir verursachen, das System im ganzen bedroht. Um sich selbst zu schützen, wird es unsere Veränderung wohl nicht gerade willkommen heißen oder auch nur unterstützen – egal, wie gut dieses Neue für uns selbst ist. Ja, es wird sogar versuchen, den Wechsel, für den wir kämpfen, zu unterdrücken.
Indem wir die Dynamik dieses Ablaufs erkennen, können wir allmählich verstehen, warum die uns nächsten Menschen vielleicht das größte Hindernis darstellen auf dem Weg zu anhaltendem Wachstum. Bis eine neue Stabilität gewonnen ist, muss mit Überreaktionen gerechnet werden. Das alte System ist ganz einfach dabei, sich selbst zu schützen.
Ich bin bereit, zeitweilige Unbequemlichkeiten auf mich zu nehmen zugunsten der Belohnungen, die ein besseres Leben mir beschert.