14. September
Gott hat dem Menschen seine Freiheit geschenkt unter der Voraussetzung, dass er wachsam sei. (John Philpot Curran)
Diese gewisse Art, von allem – uns selbst eingeschlossen – schlecht zu denken, ist so unausrottbar wie Unkraut. Sie kehr fast im gleichen Augenblick zurück, da wir sie auszutreiben versuchen. Dennoch sollten wir nicht überrascht sein – selbst wenn wir bei der Arbeit am Programm unsere Fähigkeiten ganz ausschöpfen -, auf Gedanken voller Selbstmitleid, Groll, Neid und Hass zu stoßen, die wieder und wieder auftauchen. Solche Gefühle und Einstellungen werden nicht freiwillig verschwinden. Wie Unkraut sind diese alten Denkmuster lebendig und tief verwurzelt.
Um sie nicht aufkommen zu lassen, bedarf es auch der Hartnäckigkeit. Die Bereitschaft, unaufhörlich an ihnen zu arbeiten, ist der Schlüssel. Weder ist ihre sofortige Beherrschung möglich, noch ihre endgültige, absolute Beseitigung. Weil wir menschlich sind, werden unsere Gedanken immer ein wenig unberechenbar und desorganisiert sein; unsere Gefühle werden in manchen Augenblicken übertrieben und für andere unangemessen sein. Die Perfektion unterliegt nicht unserer Wahl – egal, wie sehr wir uns auch daran versuchen.
Aber wir können behutsam eingreifen. Großartige Gärten sind nicht nur schön, weil die Blumen so leuchten – sie sind schön, weil jemand über das Unkraut wacht.
Ich will mich nicht entmutigen lassen durch die Hartnäckigkeit meiner alten Vorstellungen. Ich bin bereit, mich täglich um meine inneren Angelegenheiten zu kümmern.