14. April
Sie haben vielleicht keine Vergebung verdient, ich aber schon. (Anne P.)
Vergebung ist ein Akt, kein Gefühl. Obwohl sie Gefühle erzeugen mag, wird die Vergebung vom Willen geleitet. Wenn wir vergeben, lassen wir uns damit keinen weiteren Schaden mehr zufügen durch die anderen und ihr fehlerhaftes Tun.
Die Weigerung zu vergeben nennt man Ressentiment. Das Opfer solcher Abneigung ist immer der, der sie hegt. Die Menschen, denen wir keine Vergebung gewähren wollen, wissen vielleicht gar nichts von unserem Ärger oder scheren sich nicht darum.
Wenn man am Ressentiment festhält, beherbergt man einen Dieb im Herzen. Jede Stunde, jede Minute nimmt der Groll uns die Freude, die wir jetzt bewahren könnten, um uns für alle Zeit an sie zu erinnern. Ressentiments stehlen die Kraft, die wir brauchen, um das Leben zu feiern – um anderen eher als Bote von Anmut und Würde gegenüber zu treten denn als Botschafter des Verhängnisses. Wir machen uns selbst zu Opfern, wenn wir Vergebung verweigern.
Heute will ich mich daran erinnern, dass Vergebung etwas gibt und Abneigung etwas nimmt. Ich habe es verdient, altes, mir zugefügtes Unrecht zu verzeihen. Ich will dieses Verzeihen als ein Geschenk an mich selbst betrachten.