12. Oktober
So oft suchen wir uns das Unmögliche aus - und geben uns denn dem Versuch
hin, es in die Tat umzusetzen (Anonym)
Wenn es eine innere Stimme gibt, die uns vorschreibt, dass wir zwangsläufig scheitern, so besteht eine Möglichkeit, dieser elenden Anweisung zu gehorchen, darin, nur unlösbare Aufgaben zu übernehmen und dann unseren Selbstwert vom Ergebnis abhängig zu machen.
Solche Aufgaben sind vielleicht unlösbar aufgrund ihrer besonderen Eigenart (wenn man zum Beispiel jemanden verändern möchte, der nicht verändert werden will) oder aufgrund der Umstände (wenn man etwa versucht, ein auf zwei Jahre veranschlagtes Projekt in einer Woche auszuführen) oder aufgrund mangelnder persönlicher Eignung (wenn jemand mit zwei linken Händen darauf gesteht, Gehirnchirurg zu werden). Jedes dieser Projekte wird für uns "erfolgreich" enden, weil wir gewiss an ihnen scheitern werden. Und wenn wir nicht ein wenig Einblick in den Wahn der alten, inneren Normen gewonnen haben, wird die Aufgabe noch unmöglicher und unser Versuch, sie zu vollenden, noch mühsamer.
Es gibt keine geborenen Verlierer. Wir alle haben es verdient zu gewinnen. Wir wollen sicherstellen, dass wir die nächste Aufgabe nicht deshalb übernehmen, weil sie unmöglich ist, sondern weil sie ausgeführt werden kann.
Egal, wovon die alten Botschaften sprechen. Ich will den Misserfolg nicht schon im voraus programmieren.