1. Januar
Du wirst geliebt. Was sonst wäre wichtig? (Edna St. Vincent Millay)
Die entscheidende Aufgabe im Prozess der Selbstfindung besteht darin, die obersten Ziele genau zu bestimmen und sie auch beizubehalten. Wenn der Weg zu uns selbst manchmal beschwerlich wird, bemerken wir, dass die Reihenfolge dieser Ziele durcheinander geraten ist. Es kann dann sein, dass wir übertreiben in unseren Bemühungen, das Spielen wieder zu erlernen, unsere Übungen zu machen, ein meditatives Leben zu entwickeln oder einige materielle Dinge zu erwerben, die wir bisher vielleicht viele Jahre lang entbehren mussten.
So lohnend all diese Unternehmungen sein mögen – sie sind letztlich dazu da, uns zu helfen, dass wir mehr Liebe geben und empfangen können. Wenn wir wirklich geliebt werden und fähig sind, in unseren Beziehungen liebend zu handeln – was könnte uns dann noch ernsthaft beeinträchtigen? Gibt es jenseits dieser Liebe überhaupt etwas anderes, das zählt? Auch wenn wir niemals alle Dinge besitzen, von denen wir einmal annahmen, dass sie uns gerechterweise zustünden; auch wenn wir nie imstande sind, wieder so zu spielen, wie es nach unserer Auffassung sein sollte; auch wenn wir niemals all das wissen, was wir wissen müssten: Sobald wir die Liebe, die uns umgibt, freudig zu bejahen und zu teilen vermögen, haben wir den Schlüssel gefunden zu einem lebenswerten Dasein.
Das, was ich als wichtig erachte, ist veränderlich. Meine Bedürfnisse verringern sich, sobald ich erkenne, dass ich das Notwendige schon besitze.