GEDANKEN ZUM TAG  6. März

DIE VORSTELLUNG, ZU GLAUBEN

Auch wenn du Vorurteile gegen religiöse Formulierungen hast, lasse dich
dadurch nicht davon abhalten, dich ehrlich zu fragen, was die Begriffe für
dich bedeuten.

ANONYME ALKOHOLIKER, S. 54

Die Vorstellung, zu glauben, ist ein harter Brocken, wenn Angst, Zweifel und
Groll mich überwältigen. Manchmal kann schon der Gedanke, etwas anderes zu
tun als das, was ich gewohnt bin, ein Akt des Glaubens werden; nämlich
dann, wenn ich es regelmäßig tue, ohne darüber zu diskutieren, ob es
richtig oder falsch ist. Wenn ich einen schlechten Tag habe, an dem alles
schiefgeht, kann mich ein Meeting oder ein Gespräch mit einem anderen
Alkoholiker oft soweit ablenken, dass ich überzeugt bin, dass nicht alles
so unmöglich, so überwältigend ist, wie es mir scheint. So ist auch der
Gang ins Meeting oder das Gespräch mit einem A.A.-Freund ein Akt des
Glaubens; ich glaube, dass ich meine Krankheit zum Stillstand bringe. Dies
sind Wege, auf denen ich langsam zu einem Glauben an eine Höhere Kraft
gelange.