GEDANKEN ZUM TAG 25. Januar

WIR BRAUCHEN EINANDER

. . . denn die Anonymen Alkoholiker sagen jedem, der ein schwerwiegendes
Alkoholproblem hat: "Du gehörst zu den A.A., wenn du dich dafür
entscheidest. . . niemand kann dir die Aufnahme in die Gemeinschaft
verweigern."

ZWÖLF SCHRITTE UND ZWÖLF TRADITIONEN, S. 133

Jahrelang habe ich von der Dritten Tradition ("Die einzige Voraussetzung
für die A.A.-Zugehörigkeit ist der aufrichtige Wunsch, mit dem Trinken
aufzuhören.") gedacht, dass sie nur für Neue wertvoll sei. Es war ihre
Garantie, dass niemand sie aus A.A. hinaus weisen konnte. Heute empfinde ich
stete Dankbarkeit für die spirituelle Entwicklung, die ich durch diese
Tradition erfuhr. Ich suche nicht mehr nach Menschen, die offensichtlich
anders sind als ich. Die Dritte Tradition, die sich auf den einen Punkt
konzentriert, in dem ich den anderen gleiche, lehrte mich, jedem Alkoholiker
zu helfen, so, wie mir geholfen wurde. Charlotte, die Atheistin, brachte mir
höhere Begriffe von Moral und Ehre bei; Clay, ein Farbiger, lehrte mich
Geduld; Winslow, der Homosexuelle, führte mich durch sein Beispiel zu
wahrer Barmherzigkeit; unsere Neue Megan sagt, dass es sie bei der Stange
hält, wenn sie mich - seit 30 Jahren nüchtern - im Meeting sieht. Die
Dritte Tradition stellt sicher, dass wir bekommen, was wir brauchen -
einander.