GEDANKEN ZUM TAG 11. Juni

FAMILIÄRE VERPFLICHTUNGEN

. . . ist ein seelisch orientiertes Leben, das nicht auch die Verpflichtungen
gegenüber seiner Familie einschließt, gar nicht so vollkommen.

ANONYME ALKOHOLIKER, S. 151

Ich gehe scheinbar im Programm auf, wende es im Meeting, bei der Arbeit oder
im dienenden Amt an, während zu Hause alles auseinanderbricht. Ich
erwarte, dass meine Angehörigen mich verstehen, aber das können sie nicht.
Ich erwarte, dass sie meinen Fortschritt bemerken und schätzen, aber sie
tun es nicht außer ich lasse auch sie daran teilhaben. Missachte ich ihr
Bedürfnis und ihren Wunsch nach meiner Aufmerksamkeit und Fürsorge? Bin
ich reizbar oder ein Langweiler, wenn ich mit ihnen zusammen bin? Besteht
meine "Wiedergutmachung" nur in einem gemurmelten "Tut mir leid" oder in
Geduld und Toleranz? Predige ich ihnen, um sie zu ändern oder zu manipu-
lieren? Habe ich mit ihnen wirklich reinen Tisch gemacht? "Das spirituelle
Leben ist nicht theoretisch. Wir müssen es leben. " (Anonyme Alkoholiker, S.
96)